Freitag, 22. April 2011

Besuch! Besuch!

Endlich haben wir sie gefunden: Karo und Lorenz waren im Wirrwarr der vielen Hotels in Delhi erst nicht aufzufinden. Der Nachtportier war der festen Meinung es hätten nachts nur zwei Japaner eingecheckt! Ab jetzt wird also zu viert Tuk-Tuk gefahren! Hurray!

Die letzte Woche war der Hammer. Indien ist echt wunderschön und manchmal wird man erschlagen von krassen Eindrücken. Krass sind nicht nur die Bauten, die Natur und das super Essen, sondern auch die Lebensverhältnisse hier. Aber schön der Reihe nach, denn heute wird von hinten nach vorne erzählt:

Gestern haben wir einen neun Stunden Zwischenhalt in Bikaner gemacht. Was bestimmt viel zu kurz war, denn die Leute im Zug nach Delhi haben auch kräftig geschimpft und wir müssen wohl eines Tages wieder kommen. In Bikaner gibt es einen Tempel in dem Ratten verehrt werden, denn diese sind alles wiedergeborene Seelen. Der Tempel ist echt beeindruckend, so viele Ratten und für die ist dass das echte Paradies. Und überall Rattenköttel, wo man doch am Eingang seine Schuhe abgeben musste…

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Vor dem Rattentempel waren wir mal wieder in einem Fort. Diesmal auf Bodenhöhe und daher von außen nicht ganz so beeindruckend. Dafür waren die Innereien wunderschön.  In der Stadt selbst gab es ganz viele Kamel-, Kuh- und Eselwagen. Von ersterem gibt es ein Foto:

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Vor Bikaner waren wir in Jaisalmer, wo man vergessen hat und uns vom Bahnhof abzuholen. Was dafür gesorgt hat, dass wir unsgefähr 50 Männern bestürmt wurden, entweder in ihr Hotel zu kommen, ihr Taxi zu nehmen oder ihre Riksha. Wir sind zurück in den Bahnhof geflüchtet und haben unser Hotel angerufen. Einer der Jungs kam dann auch fünf Minuten später hupend mit einem richtigen (Mahindra-)Wüstenjeep vorgefahren. Sehr lässig. Jaisalmer liegt in mitten der Thar-Wüste, ist relativ klein und hat die größte je gesehen Sandkasten-Burg mitten in der Stadt. Das Fort ist echt “Wow”, von weitem sieht es wirklich aus wie eine riesige Strandburg, da sie auch komplett aus Sandstein gemacht ist. Von innen ist sie auch toll, denn es gibt lauter kleine Gassen (natürlich mit Kühen voll) und beeindruckende Tempel. (Aus einem unserer Blogeinträge müssen wir auch zurücknehmen, dass Kühe nicht frei rumlaufen: Nein, sie sind wirklich überall! Keine Ahunung, wie wir die am ersten Tag in Delhi übersehen konnten.) Hier ein paar Bilder:

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Am nächsten Tag ging es auf zur Camel-Safari, das war toll. Zwei Tage lang haben wir Essen nur vom Lagerfeuer gegessen und das Geschirr mit Wüstensand gespült. Na gut, das haben eher unsere Guides gemacht, wir haben den Schatten genossen und unseren Chai gemümmelt. Chai ist sozusagen Indien’s Kaffee und wird aus ganz vielen Kräutern, Milch und Zucker gemacht. In der Wüste eigentlich mit Pulvermilch, wenn aber gerade eine halbwilde Ziegenherde vorbei läuft, wird auch gerne einfach mal etwas frische Milch geklaut. Die Tharwüste ist eher eine Geröll-Wüste und man findet nur ab zu mal schicke Sanddünen dazwischen. Auf so einer haben wir die Nacht verbracht. Das war spaßig, aber auch sehr hart und es gab viel Wind mit Sand. Nachts haben Hunde eine unserer Wasserflaschen geklaut, die wir zehn Meter weiter mit drei kleinen Löchern im Deckel wiedergefunden haben. Kamele sind echt super geduldige, fleißige und süße Tiere. Aber nach zwei Tagen Reiten fühlt man alle Knochen, außerdem will man mal wieder auf ein richtiges Klo.

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Vor der Kamel-Safari waren wir noch bei Hanif (einem Mitarbeiter aus dem Artist Hotel in Jaisalmer) und seiner Familie zu Hause. Den Namen des echt süßen Babies habe ich leider vergessen, aber lieb war er und hat mich nicht angepinkelt. Denn Windeln gibt es hier nicht. Die Augen werden schwarz gemacht, damit er keine Augenentzündung bekommt und die Augen später mal größer werden…

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Vor Bikaner waren wir ja in Jodphur und vom beeindruckenden Fort haben wir schon geschrieben. Wir haben aber auch noch einen Abstecher in ein Bishnoi-Dorf gemacht, da haben wir süßen Chai getrunken und Brot gebacken. Die Bishnoi sind strikte Vegetarier, fällen keine Bäume und trinken keinen Alkohol. Nur Opium kauen, das ist erlaubt! Auf dem Weg dorthin gab es eine Menge Antilopen zu sehen.

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Das war es erstmal für heute. Das nächste Mal indische Partnersuche und wie Karo und Lorenz sich als Backpacker durchschlagen.

2 Kommentare:

  1. Die Dame im Sari sieht meinem toten Opa ähnlich... vielleicht ist an dieser Reinkarnationskiste ja doch was dran...

    Solltet ihr auf dem Rückflug noch Freigepäckübrig haben, bringt mir doch bitte so ein Kamel mit. Das ist die ideale Ergänzung zum Elefanten aus Thailand für den Hamburger Berufsverkehr: kann keine Autos aus dem Weg schieben, ist aber schneller und kann doofe Cabriofahrer anspucken :)

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  2. Oh man, das klingt ja soooo spannend! Echt, Indien steht ja noch auf meiner internen Wunschliste, vielleicht klappts ja auch noch mal...
    Die Kamelsafari hört sich noch ein bisschen cooler an als der Outback-Trip in Australien, das war also eine gute Entscheidung, das auf Indien zu schieben.

    Hier in Hamburg blühen die Bäume, es ist mild und abends lange hell und am Montag gabs den ersten Spargel. :-)

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