Montag, 18. Oktober 2010

Aus dem Leben von zwei Campern

Schöne Grüße vom Camping-Platz nahe Melbourne. Uns geht es immer noch sehr gut, gerade wo wir jetzt “on-the-road-again” sind. Die letzten Tage in Sydney waren noch sehr schön. Mit Besuch macht es noch viel mehr Spaß (Danke Jan & Steffi für’s vorbeigucken). Gemeinsam waren wir im feschen Manly unterwegs und sind dort ein gutes Stück die Küste entlang gewandert (von der Spit Bridge nach Manly Beach) und haben wilde Tiere getroffen:ManlyDie Gegend heißt übrigens “Manly Cove”, weil Cpt. Arthur Philipp die Eingeborenen so “männlich” fand… Als Belohnung gab es dann ein Eis bei “Cold Rock”. Geniale Idee: man sucht sich Eissorten und Beilagen (Gummibären, Snickers, M&Ms, Marshmellows, Kuchenstücke… ) aus, alles wird auf einem kalten Stein sehr gut gemischt und dann serviert. Sehr lecker. Steffi hat noch zwei Tage lang von den wildesten Kombinationen geträumt.ColdRock Nach einem Spaziergang auf der Harbour Bridge, zwei leckeren Steaks und Burgern später, war dann leider schon Tschüss-Sagen angesagt. Da hat man sich Monate drauf gefreut und dann geht es so schnell vorbei.

Ach ja, Boomerang-Werfen haben wir sogar noch professionell gelernt. Ich habe mich etwas doof angestellt, wie früher im Sport-Unterricht. Aber der Weitwurf-Boomerang hat es mir dann leicht gemacht und den haben wir dann auch gekauft. Außerdem einen ganz schicken für an die Wand und zum Werfen, wenn es wir es wirklich können. Den Umsonst-Boomerang zum Üben hat Ulf beim ersten Training in Canberra nämlich leider schon zerstört, aber jetzt ist er mit gutem Leukosilk geflickt und es wird fleißig weitergeübt.

Mit Jenny und den anderen netten Hostel-Leuten haben wir noch einen Abend Kangoroo-Steaks gebraten und Bier getrunken, jammie. Na gut, die anderen haben Goon getrunken, aber bei den Nebenwirkungen bringt mich keiner mehr dazu das Zeug zu trinken. Nach über drei Wochen Sydney war es schon komisch, endlich weiter zu fahren.Das Leben im Hostel war skurill aber auch schön, weil man so nette Leute getroffen hat. (Jen, wie ist Euer Camper und das Wetter an der Ostküste?) Aber auch sehr verrückte Menschen, die schon über 1-2 Jahre im diesem Hostel wohnen und zwar immer im Schlafsaal mit anderen. Krass, oder? Aber jetzt ist für uns ja das Camper-Leben angesagt…

Unser Camper ist wirklich deluxe: gemütlich und wasserdicht. Das ist auch wichtig, denn Australien zeigt sich von einer eher untypischen Seite: Regen mit heftigen Überschwemmungen. Auf unserer Strecke von Canberra (ausgesprochen Kämbra) nach Albury (ausgesprochen Ahlbri – klingt wie ein guter Spitzname für meinen Papa) waren die Straßen schon krass mit: Water over road. Für Frank, der unseren Kühlschrank reparieren und einen Tag später die gleiche Strecke zu uns fahren wollte, war der Highway komplett gesperrt. Daraufhin hat er erstmal eine ausgiebige Frühstückspause gemacht und dann gab es wieder grünes Licht für die Strecke und für uns eine funktionierende zweite Batterie. Damit auch die Milch während der Fahrt schön gekühlt wird.WateroverRoad2WateroverRoad1Unser Camper ist ein fescher Toyota mit Automatik, was sehr viel Spaß macht. Da man ja schon so viel mit Linksverkehr-Überlegungen beschäftigt ist und so nicht über’s Schalten nachgedacht werden muss. Die Schlafkoje ist ein bisschen kurz, aber dafür mit Ausblick auf die Sterne. Wenn es denn mal nicht regnen würde.

Canberra ist wirklich nicht sehr spannend, das Museum of Australia ist ein Quatsch-Museum. Übermodern, total durcheinander und mit lauter seltsamen Sachen. Das Parlamentsgebäude ist auf einem beeindruckenden Hügel gebaut, dann aber doch eher nüchtern.ParlamentIn Albury haben wir halt gemacht, da uns die Strecke bis Melbourne zu lang war. Das Library-Museum der Stadt war auch jeden Fall spannender als das Quatsch-Museum in Canberra. Auch wenn es nichts mit Büchern zu tun hatte.

Unser Camping-Platz hier in Melbourne ist zwar ein gutes Stück weg von der City, aber dafür mitten im Grünen und wir haben unser eigenes Hüpfkissen, Lorikeets und Opossums. Die haben wir heute abend im Vogelhäusschen überrascht. Eine Mama mit ihrem Jungen, das dann auch schnell auf den Rücken der Mama gehopst ist. Sehr süß und besonders putzig war, wie die Mama mit dem schon relativ großen Jungen das Vogelhaus runter und über den Gehweg weglaufen ist. Süße Tiere mit großen Augen und großen Ohren.

Opossums Eigentlich haben sie uns auch Koalas und Känguruhs versprochen, die verstecken sich aber noch vor uns. Auch wenn es derzeit noch etwas kalt und durch den Regen auch etwas ungemütlich ist, finde ich campen doch sehr toll. Wir haben unser eigenes Reich und werden morgens von Enten oder Magpies begrüßt.

Heute war die Heimat gar nicht so weit weg. Erst sind wir an Heidelberg vorbei gefahren und dann in Altona ausgestiegen. In Altona gibt es sogar einen feschen Beach, wenn es denn nicht gerade regnen würde.HeidelbergAltonaAltonaBeachSo, jetzt fällt mir nichts mehr ein. Ist doch ganz schön viel geworden. Zum Schluss wünschen wir Jan Sem.  morgen noch einen sauschönen Geburtstag und allen anderen einen sauschönen Tag.

Nachtrag von Ulf: Babys von schwarzen Schwänen sind weiss und meinen Lieblingseiskaffee gibt es auch in Zwei-Liter Kanistern.

Schwanenbabys Eiskaffeeliebe

2 Kommentare:

  1. Oh! 2 Liter Kanister! Will haben!
    Danke nochmal für die tollen Tage in Sydney!
    Was macht denn eure Kamera? Auf den Fotos sehe ich keinen Fleck mehr, hat's also geklappt mit der Reparatur?
    In Deutschland ist's kalt - auf dem Flughafen im Tshirt wars doch etwas frisch. Dafür haben wir nen echt schönen Oktober mit buntem Laub, zeitweise Sonnenschein und diesem ganz besonderen "Es wird Winter"-Duft in der Luft.

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  2. Wir bösen gemeinen Urlauber haben eine reparierte Kamera und es macht wieder Spaß zuzoomen. :-)
    Danke der Nachfrage, treuer Leser und Kommentator!

    Genieß den Winter-Duft!
    Hier ist es gerade etwas unbeständig, Regen und Sonne wechseln sich ab, wie im April.

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