Viel viel erlebt die letzten Tage:
Leymebamba

Von Chachapoyas sind wir mit dem Bus in das ca. 60 km entfernte Leymebamba gefahren. Da gab es eine tolle Fiesta zu Ehren der Jungfrau Carmen mit Bullen- und Pferdeshow und Geschenken im Baum und kleinen Fressbuedchen. Die Fressbuedchen wurden aus Baumstaemmen, Tau und Plastikfolie gebaut und darunter wurde auf offenen Feuerstellen gekocht,z B. Picaronis (in Fett gebackener Teigkringel) oder Papa Rellena (gefuellter Kartoffelbrei). Sehr lecker und sehr spannend. Eine Kuh hat auf dem Fest Ihr Kalb bekommen und es heldenhaft gegen Hunde oder andere Eindringlinge verteidigt.
Zwei Tage spaeter ging es dann ins 115km entfernte Celendin, fuer die Strecke haben wir 6 Stunden gebraucht. Das waren sechs aufregende Stunden, zuerst wurden Kotztueten verteilt, die auch von einigen nach 5 Minuten gebraucht wurden und dann hatten wir ca. 8 Huehner in Saecken auf dem Dach (siehe Foto). Dann ging es zweimal auf ueber 3500m und nicht vergessen die Strasse ist nicht geteert, sondern nur Schotter und natuerlich nur einspurig. Wir haben es aber ohne Brechen oder aehnliches gut ueberstanden und die Aussicht war traumhaft. In Celendin war dann die ersten beiden Tage der Hund begraben, es hat viel geregnet und zu besichtigen gab es auch nichts. Am Sonntag ging dann aber die Sause los, auf dem Weg zum Busticket kaufen haben wir schon die Menschen- und Viehmassen ins Dorf laufen sehen: Schafe, Schweine, Kuehe und Esel an der Leine. Die Schweine waren dabei am besten, denn wenn die gebockt haben, dann konnte die keiner mehr halten. Der Markt war riesig, die Auswahl an Obst, Gemuese, Fleisch und Kaese beeindruckend. Und alle Besucher oder Verkaeufer tragen den fuer Celendin so typischen Strohhut (sowohl Mann, Frau oder Kind). Zum Fruehstueck hat Ulf sich erstmal eine Portion Cebiche gegoennt (roher Fisch in Zwiebeln und Limonen eingelegt, so dass er doch irgendwie nicht ganz roh ist - aber lecker).
Nachmittags ging es dann weiter nach Cajamarca. Die Busfahrt war weniger aufregend, aber es gab viele Esel, Kuehe und Bauern zu sehen. In Cajamarca hatten wir dann die besondere Mission einen englischsprachigen Zahnarzt zu suchen, denn meine rechte Wange war die letzten Tage ueber gut geschwollen und tat auch weh. In der Touri-Info hat die Frau dann ihren Zahnarzt angerufen und der konnte zum Glueck Englisch. Wir haben uns also ein schickes Moto-Taxi geschnappt und Dr. Rafael aufgesucht. Rafael hat mich erstmal ganz peruanisch mit Kuesschen auf die Wange empfangen und mich dann in seine moderne Praxis gefuehrt, die auf jeden Fall mit deutschem Standard mithalten kann. Was auch sehr gut ist, denn ich durfte mich einer schoenen Wurzelbehandlung unterziehen. Aus einem Misch aus Spanisch (Ulf und ich hatten einen Aufsatz vorbereitet) und Englisch verstaendigen wir uns. Wir wissen noch nicht wie lange uns diese besondere Mission hier in Cajamarca fest haellt, denn am Freitag darf ich nochmal hin und dann schauen wir weiter. Aber langweilen muss man sich in Cajamarca auch nicht, wenn man dann mit dem Zaharztbesuch fertig ist: Tolle Kirchen, Inca-Kultur Ueberreste, Baños del Inca und den heiligen Ort Cumbe Mayo:
Leymebamba


Abends gab es dann noch Stromausfall im Dorf und wir sind mit unserer Taschenlampe auf die Suche nach einem Restaurant gegangen und fuendig geworden. Wir haben dann bei Kerzenschein ein Ueberraschungsmenue (es gab keine Karte und verstanden haben wir fast nichts) gegessen.
Am naechsten Tag gab es erst noch eine kleine Mini-Parade durch das Dorf zum naechsten Partyplatz mit einer echten lebenden Carmen-Statue (siehe Foto). Spaeter waren wir noch im Musuem und in einem tollen Cafe mit vielen verschiedenen Kolibris, die mit Nektar gefuettert wurden. Da haetten wir stundenlang sitzen und dem Gebrumme von bestimmt 100 Kolibris zuhoeren koennen.
Celendin


Cajamarca

So, Ihr Lieben, jetzt keine Sorgen machen, ich vertraue Rafael und wir gehen erst wieder, wenn er alles heil gemacht hat. Wir freuen uns uebrigens immer RIIIIIIIIIIESIG ueber Kommentare hier, dafuer einfach auf den "Kommentare" Link unter diesem Blog klicken und Nachricht hinterlassen.
Noch mehr Fotos gibt es uebrigens bei Facebook.
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Oh, ganz viel Erfolg für Deine Zähne! Jan war ja in Mexico auch bei Zahnarzt, das war exotisch aber er hat seinen Job gut gemacht!
AntwortenLöschenIch würde als Zahnarzt den Patienten wohl keine Küsschen auf die Wange geben (aus Angst, dass sie "Aua, aua" schreien, weil die Backenzähne weh tun). ;-)
Vielleicht hättest du einfach einen Bindfaden um den Zahn binden und ihn dann an einem der wilden Schweine befestigen sollen. Ein Klapps auf den Hintern (vom Schwein) und das Zahnproblem wäre ein Ex-Problem gewesen :)
AntwortenLöschenAber im Ernst: viele Zahnärzte hier in Deutschland arbeiten lt. Michaela mit so antiquierten Methoden, dass sie vermutlich wesentlich schlechter sind als ein jüngerer, peruanischer Arzt, der noch nicht seit 40 Jahren aus der Uni raus ist.
GUTE BESSERUNG!
Oh nein, deine Zähne. Ist denn jetzt wieder alles gut? Hat er es durch die Wurzelbehandlung wieder hinbekommen? Du arme...
AntwortenLöschenHast mein vollstes Mitgefühl. Ich hätte den Zahnarztbesuch glaub ich nicht überstanden. :-)
Gute Besserung!
Beati
Auch von mir gute Besserung. Ich lese sehr gerne eure Berichte. Kaum zu glauben, dass ihr so weit weg seid. Weiterhin interessante Tage ohne Wehweh wünscht Helga
AntwortenLöschenoh..nein..dickes-schokoladiges-alles-wird-schnell-heil-Küsschen...ich denk an Dich..immer und immer...
AntwortenLöschenHi,
AntwortenLöschenauch von mir gute Besserung. Auch wenn ich mal keine Kommentare schreibe, so lese ich euren Blog doch sehr regelmäßig. Die "Schweine" Geschichte habe ich morgens im Zug meinen Bahn-Kollegen erzählt und ich war mit so einer Begeisterung am Erzählen, dass selbst fremde Leute um uns herum anfingen mit uns zu lachen...
Eure Geschichten sind echt der Hammer :-)
Gruß,
Michael
Oh, wie schön, so viele Kommentare.
AntwortenLöschenMir geht es schon sehr gut, das Antibiotika wirkt und ich kann auch wieder auf der linken Wange schlafen. :-) Heute Nacht geht es aber trotzdem nach Lima, um die weitere Behandlung mit einem deutschen Zahnarzt zu besprechen. Wir sind gerade in Trujillo/Huanchaco. Tolle Wellen!! Mehr bald auch als Blog-Eintrag.
Eure Meike