Freitag, 29. April 2011

Namaste!

Die Zeit rennt, wir sind schon wieder zwei Wochen in Indien und die Tage bis zur Heimfahrt können schon an 22 Fingern abgezählt werden. Wow!

Und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen, deshalb gibt es Bilder. Die erzählen nämlich viel besser von den vielen frei rumlaufenden Tieren und dem ganzen Müll der überall rum liegt. Den Gestank haben wir leider auf kein Bild bekommen…
Viele Kühe sieht man leider auch den Müll essen, die auf Bild Nummer 3 war aber schlauer!

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Die nächsten Fotos sind aus dem Auto bzw. Bus gemacht worden, sehr unscharf aber man sieht gut, wie hier Lastwagen bepackt werden und Leute reisen – wir wie auf Bild 4 in der von Lorenz gefahrenen Fahrrad-Ricksaw:

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Die Bilder oben sind wahllos rausgepickt aus der Sammlung, damit ihr aber auch versteht wo wir genau waren, hier noch mal alle Sehenswürdigkeiten und Mitreisenden in richtiger Reihenfolge. Karo und Lorenz haben wir in Delhi getroffen, wo wir erstmal die Nächsten Tage geplant und uns in die lange Schlange am Fahrkartenverkauf eingereiht haben. Man beachte zu diesem Zeitpunkt sind wir alle noch gesund – auf den darauf folgenden Bildern nicht mehr! Delhi hat dann doch noch ein paar wirklich schöne Gebäude und die haben wir uns angeguckt:

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Von Delhi ging es dann nach Agra zum Taj Mahal! Am ersten Abend haben wir uns nur die Rückseite angeguckt und dann am nächsten Tag ging es schon um 6 Uhr los zur Vorderseite. Das Taj Mahal ist wirklich eins der schönsten Gebäude der Welt, auch wenn es eigentlich ein Grab ist. Agra dagegen ist eine furchtbar dreckige und stinkige Stadt, dafür gibt es überall Affen!

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Seit drei Tagen sind wir jetzt schon in Jaipur und wohnen im schönsten Hotel Indiens. Zumindest ist es das schönste, dass wir je hatten. Wir haben ein Zimmer mit Klimaanlage, Essecke und Sofa. Und selbst nach genauer Suche haben wir keine Flecken auf dem Bettzeug gefunden. Im Bad gibt es krasserweise sogar einen Duschvorhang und Toilettenpapier. Jaipur ist wirklich “etwas” sauberer und weniger hektisch als Delhi oder Agra. Vor ein paar Tagen ist der Maharaja von Jaipur gestorben und am Mittwoch wurde der 12jährige Enkelsohn zum neuen Maharaja gekrönt – leider waren wir nicht eingeladen. Dafür haben wir uns Sonnenuhren und andere schöne Dinge angeguckt und wir Mädels haben uns bemalen lassen:

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Zum Schluss sollte die Leidensgeschichte des jungen Lorenz nicht unerwähnt bleiben. Leider hat es ihn schon in Delhi erwischt – Erbrechen und Durchfall. Nachdem er sich tapfer durch Agra geschleppt hat, haben wir ihn dann in Jaipur zum Arzt geschleppt und jetzt geht es ihm schon besser. Ich hoffe, das nächste Mal kann ich von seiner vollständigen Genesung erzählen.

Ganz am Anfang unserer Reise haben wir ein nettes älteres indisches Ehepaar im Zug kennen gelernt, die uns von der arrangierten Ehe ihres letzten damals noch unverheirateten Kind erzählt haben. Generell darf in Indien aus Liebe geheiratet werden, wenn nicht gerade Kaste oder Religion dazwischen funken. Wenn die jungen Leute jedoch nicht selber in die Pötte kommen, greifen moderne Eltern heutzutage gerne mal auf’s Internet zurück. Da gibt es Plattformen für Eltern, die einen geeigneten Heiratskandidaten für das Kind suchen. Immer wieder schön, was es doch alles im Internet gibt!

Bis bald Ihr Lieben!

Freitag, 22. April 2011

Besuch! Besuch!

Endlich haben wir sie gefunden: Karo und Lorenz waren im Wirrwarr der vielen Hotels in Delhi erst nicht aufzufinden. Der Nachtportier war der festen Meinung es hätten nachts nur zwei Japaner eingecheckt! Ab jetzt wird also zu viert Tuk-Tuk gefahren! Hurray!

Die letzte Woche war der Hammer. Indien ist echt wunderschön und manchmal wird man erschlagen von krassen Eindrücken. Krass sind nicht nur die Bauten, die Natur und das super Essen, sondern auch die Lebensverhältnisse hier. Aber schön der Reihe nach, denn heute wird von hinten nach vorne erzählt:

Gestern haben wir einen neun Stunden Zwischenhalt in Bikaner gemacht. Was bestimmt viel zu kurz war, denn die Leute im Zug nach Delhi haben auch kräftig geschimpft und wir müssen wohl eines Tages wieder kommen. In Bikaner gibt es einen Tempel in dem Ratten verehrt werden, denn diese sind alles wiedergeborene Seelen. Der Tempel ist echt beeindruckend, so viele Ratten und für die ist dass das echte Paradies. Und überall Rattenköttel, wo man doch am Eingang seine Schuhe abgeben musste…

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Vor dem Rattentempel waren wir mal wieder in einem Fort. Diesmal auf Bodenhöhe und daher von außen nicht ganz so beeindruckend. Dafür waren die Innereien wunderschön.  In der Stadt selbst gab es ganz viele Kamel-, Kuh- und Eselwagen. Von ersterem gibt es ein Foto:

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Vor Bikaner waren wir in Jaisalmer, wo man vergessen hat und uns vom Bahnhof abzuholen. Was dafür gesorgt hat, dass wir unsgefähr 50 Männern bestürmt wurden, entweder in ihr Hotel zu kommen, ihr Taxi zu nehmen oder ihre Riksha. Wir sind zurück in den Bahnhof geflüchtet und haben unser Hotel angerufen. Einer der Jungs kam dann auch fünf Minuten später hupend mit einem richtigen (Mahindra-)Wüstenjeep vorgefahren. Sehr lässig. Jaisalmer liegt in mitten der Thar-Wüste, ist relativ klein und hat die größte je gesehen Sandkasten-Burg mitten in der Stadt. Das Fort ist echt “Wow”, von weitem sieht es wirklich aus wie eine riesige Strandburg, da sie auch komplett aus Sandstein gemacht ist. Von innen ist sie auch toll, denn es gibt lauter kleine Gassen (natürlich mit Kühen voll) und beeindruckende Tempel. (Aus einem unserer Blogeinträge müssen wir auch zurücknehmen, dass Kühe nicht frei rumlaufen: Nein, sie sind wirklich überall! Keine Ahunung, wie wir die am ersten Tag in Delhi übersehen konnten.) Hier ein paar Bilder:

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Am nächsten Tag ging es auf zur Camel-Safari, das war toll. Zwei Tage lang haben wir Essen nur vom Lagerfeuer gegessen und das Geschirr mit Wüstensand gespült. Na gut, das haben eher unsere Guides gemacht, wir haben den Schatten genossen und unseren Chai gemümmelt. Chai ist sozusagen Indien’s Kaffee und wird aus ganz vielen Kräutern, Milch und Zucker gemacht. In der Wüste eigentlich mit Pulvermilch, wenn aber gerade eine halbwilde Ziegenherde vorbei läuft, wird auch gerne einfach mal etwas frische Milch geklaut. Die Tharwüste ist eher eine Geröll-Wüste und man findet nur ab zu mal schicke Sanddünen dazwischen. Auf so einer haben wir die Nacht verbracht. Das war spaßig, aber auch sehr hart und es gab viel Wind mit Sand. Nachts haben Hunde eine unserer Wasserflaschen geklaut, die wir zehn Meter weiter mit drei kleinen Löchern im Deckel wiedergefunden haben. Kamele sind echt super geduldige, fleißige und süße Tiere. Aber nach zwei Tagen Reiten fühlt man alle Knochen, außerdem will man mal wieder auf ein richtiges Klo.

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Vor der Kamel-Safari waren wir noch bei Hanif (einem Mitarbeiter aus dem Artist Hotel in Jaisalmer) und seiner Familie zu Hause. Den Namen des echt süßen Babies habe ich leider vergessen, aber lieb war er und hat mich nicht angepinkelt. Denn Windeln gibt es hier nicht. Die Augen werden schwarz gemacht, damit er keine Augenentzündung bekommt und die Augen später mal größer werden…

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Vor Bikaner waren wir ja in Jodphur und vom beeindruckenden Fort haben wir schon geschrieben. Wir haben aber auch noch einen Abstecher in ein Bishnoi-Dorf gemacht, da haben wir süßen Chai getrunken und Brot gebacken. Die Bishnoi sind strikte Vegetarier, fällen keine Bäume und trinken keinen Alkohol. Nur Opium kauen, das ist erlaubt! Auf dem Weg dorthin gab es eine Menge Antilopen zu sehen.

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Das war es erstmal für heute. Das nächste Mal indische Partnersuche und wie Karo und Lorenz sich als Backpacker durchschlagen.

Samstag, 16. April 2011

Incredible !ndia

Hallo Ihr da draußen,

Indien und Meike das war keine Liebe auf den ersten Blick. Aber seit heute sind wir dicke Freunde: Indien ist toll! Delhi ist wohl einfach nicht der beste Startpunkt und wenn man dann auch noch so einen Volltreffer landet, wie wir mit unserem Hotel, da befürchtet man für die nächsten fünf Wochen das Schlimmste. Seit heute morgen ist aber alles wieder eitler Sonnenschein. Und das stimmt auch, es ist heiß und staubig und man schwitzt gehörig. Aber man ist nicht so platt und fertig wie im schwülen Australien oder Thailand. Die trockene Hitze lässt sich wirklich gut aushalten. Wir sind mit einem netten Nachtzug und netten Bettnachbarn nach Jodphur gefahren und diese Stadt ist traumhaft. Heute sind wir mit der Autoriksha (oder besser Tuk-Tuk) zum Mehrangarh Fort und sofort fühlt man sich wie in einem Märchen aus Tausend-und-einer-Nacht. Die Wächter tragen Turban und Schnäuzer, die Frauen tragen traumhaft schöne bunte Sari (gerne auch bauchfrei – egal, ob vielleicht ein Pfund zu viel) und das Fort ist einfach traumhaft. Die Aussicht ist atemberaubend, denn man guckt auf lauter blau angemalte Häuser, deshalb auch der wohlverdiente Name “Blaue Stadt”. Wir haben auf unserer Reise schon viel gesehen, aber so einen Palast – nö. Damit ihr versteht was ich meine hier ein paar Bilder:

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Mit unserem erstem leckeren Pakora im Bauch ging es weiter zum Jaswant Thada: Auch schön. (Es ist, wie das Taj Mahal, eine Grabanlage.)

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Unser Hostel ist auch viel besser und dabei nur einen Euro teurer. Wir haben ein Fenster, einen Ventilator und eine mit Blumen bemalte Decke. Preise für Übernachtung, Essen und Trinken passen sehr gut zu unserem Geldbeutel.

Heute habe ich festgestellt, dass Indien eigentlich genau wie aus meinen Träumen (Fernsehen sei dank) ist: laut, dreckig und wuselig. Aber auch: bunt, gut riechend, entspannend, lecker und super interessant. Und wenn man das Zweite erst mal entdeckt hat, nimmt man das Erste gerne in Kauf. Ein großer Spaß ist es die Kleidung, den Schmuck und die Bemalung der Frauen anzugucken, wunderschön. Oder die Turbane der Herren.

Jemand hat uns irgendwann auf dieser Reise erzählt, dass wir versuchen sollten nur vegetarisch zu essen, dann haben wir vielleicht eine Chance nicht all zu viel Zeit auf dem Klo verbringen zu müssen. Bis jetzt sind wir auch lustigerweise nur in vegetarischen Restaurants gelandet und es hat immer wunderbar geschmeckt. Jammie, Indien. Beim Reinlünkern in den McDonalds in Dehli haben wir gesehen, dass es nur Veggie- oder Hähnchenburger gibt. Keine heilige Kuh oder Schweinefleisch also.

Auf dem Weg zum Bahnhof in Old Delhi sind wir mit unserem Tuk-Tuk in einem richtigen Stau gelandet. Weil die Straße total kaputt und überfüllt war, ging es nicht mehr weiter. So standen wir zwischen Pferdekarren, Lastenkarren (von Männern geschoben und schwer mit Kisten beladen), Kühen, Fahrrädern, Fahrradrikshas und nur Männern. Das war krass und cool, wie in einer anderen Welt.

Ach ja und irgendwie dachte ich ja als Kind immer, dass nur die Afrikaner alles auf dem Kopf tragen, aber Pusteblume. Auch hier in Indien sieht man das überall:

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Jetzt noch zwei Kleinigkeiten:

Wie aufmerksame Leser richtig festgestellt haben, war im vorletzten Eintrag gar kein Foto von der Kirschblüte in Korea zu sehen, das holen wir jetzt nach:

09042011274Dann gab es die Frage nach dem Foto im letzten Beitrag zum Rasierschaum-Foto:

Thailändisches Neujahr wird ausgelassen auf der Straße gefeiert. Nirgendwo ist man sicher vor einem Wasserschwall – aus der Pistole oder aus dem Eimer. Wenn die Sonne untergeht wird die ganze Stadt zu einer rieisigen nassen Kirmes. Neben Wasser wird man auch gerne mit nasser Kreide beschmirrt. Wir wollten eigentlich nur zum Chinesen und sind beim Umsteigen in mitten tausender feiernder Menschen gelandet. Wow! Also, Kreide und kein Rasierschaum!