Samstag, 12. März 2011

Rückblick

Willkommen zum ersten nur mit schäbigen Handy-Fotos bebilderten Blog-Eintrag!

Unsere letzte Station in Laos war das schöne Bergdorf Vieng Xai. Erreicht haben wir es mit einem klapprigen lauten alten Soviet-Bus.

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Wie im vorletzten Blogeintrag angedeutet wären wir aber fast nicht mit diesem Klappergestell angekommen, da der Busfahrer und ein Kollege zwischendurch für zwei Stunden die Öllleitung flicken mussten. Danach ging es zwar weiter, aber auf der Reststrecke musste er, glaube ich, noch viermal Öl nachkippen.

Vieng Xai ist in einem schönen Tal gelegen, umgeben von höhlendurchzogenen Karstfelsen:

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Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass diese schöne Landschaft auch durch Menschenhand geformt wurde, nämlich durch neun Jahre Bombenabwurf durch die USA …in einem Krieg, den es offiziell damals gar nicht gab. Oder wer hat damals gegen den Laos-Krieg demonstriert? (Interessanter Wikipedia-Fakt: Auf Laos sind in dieser Zeit mehr Bomben abgeworfen worden, als im gesamten zweiten Weltkrieg zusammen.)

Die Landesführung, Armee- und Zivilpersonen haben in dieser Zeit zum Teil in den genannten Höhlen gewohnt und in der dunklen Nacht ihr verstecktes Vieh versorgt oder ihre Reisfelder bearbeitet. Hier ein Bild des unterirdischen Theaters und Kinosaals (Lieblingsfilm war angeblich “17th Parallel”).

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Vieng Xai ist zwar größtenteils von alter Munition gereinigt, aber weite Teile von Laos sind immer noch wegen explosiven Blindgängern und Bombies unbetretbar. Nicht mit allem zu spielen, was auf den Feldern liegt, ist fester Bestandteil der Schulpläne.

Nach der Tour hat uns unser Tourguide noch ein paar Lao Lao Whiskey zum probieren ausgegeben. Schmeckt wie ein guter Korn oder Vodka. Er selbst griff auch gerne zur am Verkaufsstand bereitgestellten Bong. Hier in Vietnam hält jede Straßenverkäufer-Omi, die etwas auf sich hält, eine für ihre Kunden bereit (meist aus Bambus, gelegentlich auch aus Metall).

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Geschlafen haben wir im “Thavisay Hotel”, einem sozialistischen Bau, in den die laotischen Kommunisten gerne Leute eingeladen haben …und die dann nicht mehr gehen durften (außer ins Arbeitslager).

Thavisay

Weiter von Vieng Xai sind wir ins vietnamesische Hanoi. Zuerst mit einem Sammeltaxi-Pickup zur Grenze in den Bergen. Und dann mit zwei Bussen weiter in die Großstadt. Dem Sammeltaxi ist zwischendurch ein Keilriemen weggeflogen, aber es konnte dann auch ohne diesen die letzten drei Kilometer zurücklegen …und für vietnamesische Busse habe ich leider 1,5cm zuviel Knie. Unterwegs gab es allerdings sehr, sehr schöne Hänge mit Reisterassen zu bewundern. Auf laotischer Seite noch unbeplanzt, auf vietnamesischer Seite grün und “unter Wasser”. Davon gibt es aber leider keine Bilder, da die Handykameras aus dem fahrenden Bus heraus zu eine verschwommene Farbmasse produzieren.

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In Hanoi haben wir ein super Zimmer bekommen. 20$ für zwei Riesenbetten, Fernseher, eigenen Computer, Handtücher in einem Glasschrank in der Dusche und stündlich pusteten Raumspray… da wir seit langem mal wieder unter leichten Reisekrankheitsprobleme litten, war das ganz gut zum auskurieren.

Hanoi ist eine Stadt für Mopedfahrer und nicht für Fußgänger. Die Straßen sind extremst voll mit den Dingern und die Fußwege werden als Parkplätze benutzt. Und wenn da doch noch mal ein freies Fleckchen wäre, dann hat da eine Verkaufsomi (inkl. besagter Bong) ihren Stand ausgebreitet. Kulturell haben wir folgendes gemacht: Literaturtempel, Ausflug zur Parfüm-Pagode, Frauenmuseum (sehr interessant) und Wasserpuppentheater. Bilder in gleicher Reihenfolge (nur ohne Muesum):

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Das besondere auf dem Ausflug zur Parfüm-Pagode (eigentlich eine Parfüm-Tropfsteinhöhle) ist, dass man ein Stück von Frauen einen Fluss hochgepaddelt wird. Bei uns wurden die Frauen allerdings am Anfang durch zwei junge Männer ausgetauscht, die uns dann auf halber Strecke auf eine Sandbank gefahren haben (weil einer an sein Handy musste). Da haben sie gut zwanzig Minuten unkoordiniert versucht wieder runterzukommen …haben uns dabei bestimmt zehnmal wie eine Kompassnadel gedreht. In der Höhle selbst ist es auch noch lustig den Vietnamesen auf der Jagd nach heiligen Tropfsteinhöhlentropfen zuzugucken.

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In Vietnam sind wir auch mal wieder “Opfer” mehr oder weniger heimlicher “Fotoangriffe” geworden, was uns sehr an China erinnert.

Gestern sind wir mit dem Nachtzug (auch ein eher sozialsitisch altes Modell) in die alte Kaiserstadt Hué gefahren. Hier fressen wir uns durch die von Tialda (einer Freundin von Meike) bereitgestellte Liste an Lokalen. Sie hat hier im Krankenhaus ein Praktikum gemacht. Meike sagt: Danke Ti! Ein bisschen Kultur stand auch wieder auf dem Programm. Die “Verbotene Stadt” von Hué ist im Vergleich zu der in Peking aber eher ein “Verbotenes Dorf”.

Morgen früh geht es mit dem Bus nach Hoi An zu weiteren Freßgelagen und zum Anzug bzw. Kleider schneidern lassen.

Lieben Gruß, besonders diesmal an Karo und Lorenz (*zwinker, zwinker*).

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