Mittwoch, 30. März 2011

Happy in Seoul with Seoli

In Seoul ist es kalt und das ist schön. Es macht nach einem langen Sommer richtig Spaß Winterspaziergänge durch die frische Luft zu machen und das beste: Wir haben immer einen guten Grund ins Café zu gehen und einen heißen Kaffee zu trinken.

Seoli hat uns am Sonntag morgen am Flughafen abgeholt und wir haben uns erstmal auf die Suche nach einem schönen Hostelzimmer gemacht. Im 3. Hostel sind wir fündig geworden:  Wir zahlen zwar nur für 2 Betten im Schlafsaal, haben aber eigentlich ein kleines Appartment mit Küche, roten Sofas und Computer ganz für uns. Die Preise sind natürlich nicht so genial wie in Thailand und Co., aber immerhin gibt’s Gratis-Saubere-Wäsche und Toastbrot und Marmelade satt. Und wer kann schon sagen, dass er über einem Dunkin Donut wohnt!

Seoli hat uns auch gleich zum Essen ausgeführt, jammie sage ich nur. Essen ist hier ein kleines Event. Alles wird geteilt, sowas wie “das ist mein Teller, mein Getränk oder ähnliches” gibt es hier nicht. Nur seine Reisschale, die wird nicht geteilt. Wenn z. B. einer am Tisch eine Cola bestellt, wird gleich für alle ein Glas mitgebracht!  Sehr gemütlich das.  Wir haben schon Kimschi gegessen, viele Suppen ausprobiert und sogar schon BBQ gemacht. Dafür  gibt es einen kleinen Tischgrill mit Kohle-Pellet, der im Tisch eingelassen ist. Der Kellner übernimmt das Grillen und jeder pickt sich ein Stück fertiges Fleisch runter und tunkt es in seine eigene Soßenschale. Stäbchen, Gläser und Schalen sind übrigens meistens aus Metall, obwohl sie auch wirklich schönes Porzellan haben. Der Lonely sagt, dass es der König mit Silverservice vorgemacht hat, um sicher zu gehen, dass er nicht vergiftet wird. Das Volk ist aus Geldgründen dann auf anderes Metall umgestiegen. Gestern haben wir dann auch zum ersten Mal Likör (Reischnaps, der eigentlich nur noch künstlich hergestellt wird) zum Essen dazu bestellt. Es gibt bestimmte Gerichte, die immer in Kombination mit Schnaps gegessen werden. Hier gilt die Regel, niemals saufen ohne gleichzeitig zu essen und sich niemals selbst einschütten.

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Wir sind eigentlich nur per Subway unterwegs, die vernetzt die ganze Stadt und ist sogar recht günstig, auch wenn man vor jeder einzelnen Fahrt ein Ticket lösen (sowas wie Tagesticket kennen die nicht). In der U-Bahn kann man dann echt gut Leute gucken. Was auffällt, die Koreaner sind viel schicker gekleidet. Die Frauen tragen ganz viel Rock und eigentlich immer Pumps. ‘In’ sind gerade dicke Brillen mit und ohne Gläser. Jeder spielt mit seinem Handy in der Bahn und jeder zweite hat ein IPhone. Auf den Straßen sieht man wie zu erwarten war viel Hyndai und KIA. Und im Fernsehen gibt es wirklich einen Sender, der nur StarCraft-Spiele überträgt und kommentiert.

IMAG0213Kulturell haben wir uns zwei alte Paläste angeguckt, in denen bis 1910 der König gewohnt hat. Die Paläste sind teilweise Weltkulturerbe und wirklich schön. In beiden haben wir eine Umsonst-Führug auf Englisch bekommen. Die Führerin der ersten Tour war sehr lustig. Sie hat immer von den Lawyern und der Family erzählt, das dachte ich zumindest. Zum Ende der Führung ist mir aufgegangen, dass sie nicht von Anwälten und Familie redet, sondern von der Royal Family. L und R vertauscht, wie es im Buche steht. Sonst haben wir uns Seoul schon zweimal von oben angeguckt, einmal mit der Seilbahn hoch zum Verliebten-Aussichtspunkt auf Namsan und dann heute den White Tiger Mountain hoch zu Fuß. Auf Namsam gibt es eine Aussichtsplattform, die mit Schlössern vollbehangen ist. Ihr kennt das ja alle von unserer Hochzeitseinladung: Ein Pärchen kauft ein Schloss, hängt es auf und wirft die Schlüssel den Berg hinunter, so dass keiner mehr die Verbindug lösen kann. So ein Schloss haben wir auch: In den Gelben Bergen in China. Sonst gibt es da oben noch lustige Bänke, die sind so gebaut, dass man immer in die Mitte zueinander rutscht, sehr süß!

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So, jetzt noch ein lustiges Annekdötchen bevor für heute wieder Schluss ist: 
In Laos ist Ulf von einem jüngeren Tour-Guide gefragt worden, ob es in Deutschland noch wilde Elefanten gibt!

Sonntag, 27. März 2011

Tag 1 Seoul

Nur kurz Ihr Lieben:
Wir sind gut in Seoul angekommen und hatten schon einen wunderschoenen Tag!

Samstag, 26. März 2011

Wochenrückblick

Hallo liebe Leser!

Wir sind seit vorgestern wieder in Bangkok und haben ein paar Erholungstätigkeiten durchgeführt: McDonalds und Kino. Wir waren hier zum ersten Mal in einem IMAX-Kino und haben uns “Sucker Punch” angeguckt. Wie bei Zack Snyder Filmen üblich, war die Story und Erzählweise totaler Käse, aber Bild und Ton passten wieder perfekt zueinander …und IMAX: So muss man Filme gucken!

Bevor ich aber mit dem Rückblick auf Kambodscha anfange, hier noch zwei Asien-Fun-Facts:

  • Manche Leute kennen das vielleicht: Haare, die auf Leberflecken wachsen, sind dunkler, länger und widerstandsfähiger. In ganz Asien ist nun immer mal wieder zu beobachten, dass diese Haare, wenn sie denn im Gesicht wachsen, ganz besonders gepflegt und behütet werden …und das sieht man bei Mann UND Frau. Ich kenne das eigentlich nur aus den Judge Dee Kriminalromanen. Da gibt es auch eine Nebenrollenfigur, die immer an ihren Fusseln im Gesicht herumspielt und zieht. Muss wohl bei einigen Personen hier ein Schönheitsideal sein. Also quasi Cindy Crawford mit Borsten.
  • Bei uns werden ja so Sachen wie Bräunungscremes verkauft und Sonnenstudios findet man auch an jeder Ecke. Hier in Asien ist das genau anders herum: Die Werbung sagt, schön sein ist weiß sein! Und darum gibt es im Supermarkt und in den Drogerien Weißungscremes! …nur Antisonnenstudios habe ich noch nicht gesehen. (Übrigens sind die Hersteller für Braun und Weiß die gleichen Konzerne: Unilever, Procter&Gamble usw. Pervers, oder?)

Kulturell haben wir es nun endlich auch geschafft uns hier in Bangkok den Königspalast anzugucken. Ein beindruckendes Glitzerding und viele, viele detaillierte Wandmalereien:

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Auf dem Gelände stand auch noch ein Modell von Angkor Wat, wo wir ja witzigerweise gerade aus Kambodscha herkamen …und für die letzte Woche war Angkor Wat und die weiteren Ruinen von Angkor ein wirkliches absolutes Highlight!

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Vom Mekong-Delta in Vietnam nach Kambodscha hinzukommen war allerdings auch noch so ein kleines Abenteuer. Früh morgens mit Motorradtaxi an irgendeinen Highway fahren lassen, dann nicht Chicken- sondern Gänsebus gefahren, dann Weiterreise an die Grenze, wieder mit Motorradtaxi …und dann ist es passiert:  Wir sind ja noch immer sehr unerfahrene Mopedfahrer und ebenso unerfahrene Motorradtaximitfahrer …und irgendwie ist dem Fahrer von Meike beim Anfahren am Berg das Vorderrad der Maschine hochgegangen und Fahrer und Meike sind runtergeflogen. Meike ist dann mit dem Popo in einem Minigraben gelandet, der Fahrer ist auch irgendwo gelandet und am Moped ist hinten gut was abgebrochen. Zum Glück ist an menschlichem Schaden nichts passiert. Weg mit Schrecken also! Meike hat dann quasi auch noch ein wenig Schmerzensgeld bekommen, indem wir unsere restlichen vietnamesischen Dongs zu einem besseren Kurs in Dollar tauschen durften.

Den Rest der Strecke in die kambodschianische Hauptstadt Phnom Penh haben wir dann entspannend in einem Slowboat zurücklegen können. Da gab es gut was zu gucken im Wasser: Badende, Planschende, Waschende und Büffel. Leider alles zu weit weg, um das vernünftig mit unseren Handykameras einzufangen:

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In Phnom Penh haben wir uns einen Ort der Gräueltaten der Roten Khmer angesehen, das Tuol Sleng Genocide Museum, sonst aber sehr die Stadt genossen, mit gutem Essen und auf dem zentralen Platz tanzenden Menschen.

Nun aber Ankor! EINFACH … NUR … BEEINDRUCKEND!

Angefangen haben wir mit einem Sonnenuntergang und Angkor Beer in der Hand:

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Und für den Rest müssen unsere schlechten Handybilder sprechen:

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So nun ist alles wieder fertig aufgearbeitet. Es ist jetzt fast sieben Uhr und für Korea gibt es keine Reisewarnung (wg. Japan), d.h. heute Nacht um 01:55 Uhr werden wir sehr, sehr wahrscheinlich nach Seoul fliegen, um Meikes Freundin Seoli zu besuchen. Wünscht uns Glück.

Euer Ulf und Eure Meike!

Mittwoch, 23. März 2011

Alles Roger in Kambodscha!

Meike guckt gerade eine romantische Kömödie mit Renée Zellweger …gute Zeit mich mit dem Schreiben eines Blogeintrags davon abzulenken.

Von Hoi An sind wir mit einem lustigen Schlafbus nach Saigon gefahren. Es waren fast richtige kleine Betten …in der Breite halt passend für Asiaten. Wir vier Europäer im Bus wurden auf die Fünferrückbank verfrachtet, zum Glück ohne fünften Passagier.

In Saigon haben wir eineinhalb schöne und ruhige Tage verbringen können. Saigon! Ruhige Tage?! Wo uns doch jeder vor dem Chaos dort gewarnt hat? Maya, Florian und Bayu sei Dank! Die drei haben wir bei unserem Mahout/Elefantentraining in Laos kennengelernt und wurden zu einem Besuch in ihrem derzeitigen Domizil in Vietnam eingeladen. Und da haben wir dann zwei Nächte luxoriös in unserer eigenen (Dienstmädchen-)Etage gewohnt, wurden begrüßt mit selbstgebackenen Apfelkuchen, zum Elefantenfischessen eingeladen, zum westlichen Kaufhaus gebracht (auf dem Foto mit dem Moped ist Meike gerade dahin unterwegs) und am letzten Abend gab es dann sogar noch selbstgemachte Spätzle! Vielen, vielen Dank!

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In Saigon selbst haben wir uns vor allem das Kriegsmuseum angeguckt und wieder gesehen, was für ein großer Käse hier in Südostasien angestellt wurde (auch wenn die Ausstellung natürlich sehr von der vietnamesischen Sicht geprägt ist). Zu Fuß haben wir dann noch den Präsidentenpalast, das “Rathaus” (Peoples Council) und das Hotel erkundet, von wo damals die Kriegsberichterstattung erfolgte. Hier noch ein Bild vom Roller-Gewusel in HCMC:

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So ab jetzt übernehme ich (Meike), Ulf hat ja auch nichts geschafft. Hat wohl heimlich doch mit Film geguckt…

Von HCMC sind wir los ins Mekong-Delta, dafür haben wir uns früh morgens mit Schwarzbrot gestärkt und das gemütliche Saigon verlassen. Unser Busfahrt die war lustig, denn kurz vor’m Losfahren kam der Schnäppchen-Verkäufer noch schnell in den Bus und hat für 0.33 € ein Riesenfeuerzeug verkauft, welches gleichzeitig auch eine billige Taschenlampe war. Als Bonus gab es dazu noch einen Nagelklipser! Über das Schnäppchen waren sich alle einig, fast jeder hat zugeschlagen. Und jetzt stellt Euch drei Stunden aus irgendeiner Ecke im Bus ein “Klips, klips, klips…” vor. Uaaaahhh!

Das Mekong-Delta haben wir uns von einem Boot aus angeschaut und mal wieder die asiatische Schiffsbauweise bewundert. So liebevoll angemalt und irgendwie praktischer gebaut, wenn man dann aber daran denkt, dass manchmal ganze Familien auf den Booten wohnen, da macht das gleich auch Sinn. Unten findet Ihr ein Bild von einem Hausboot und uns mit Kegelhut im Ruderboot. Anscheinend gibt es zum Hut auch gleich die Schlitzaugen dazu! Hihi…

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Eigentlich wollte ich ja noch viel mehr von Mini-Stühlen, haarigen Muttermalen, Motorroller-Unfällen, badenden Kühen und dem Highlight der letzten Tage: Angkor Wat schreiben, aber irgendwie klappt das gerade nicht. Nur kurz noch: Kambodscha macht Spaß und das Essen ist super. Leider hat es heute viel geregnet und trotzdem bleiben die Temperaturen bei schwülen über 33 C.  Hurrai! Bis bald!

Mittwoch, 16. März 2011

Kegel, Frösche und Profit

Seit drei Tagen sind wir jetzt schon in Hoi An und pendeln zwischen Schneider, Café und Bier-Bars. Dazu hat sogar jeden Tag die Sonne geschienen.

Vietnamesen sind ein lustiges Völkchen, viele von ihnen sind doch sehr auf Ihren Profit aus und an jeder Ecke fühlt man sich über den Tisch gezogen. Gemütlich bummeln geht eigentlich gar nicht, denn man wird nicht nur verbal sondern auch handgreiflich gezwungen einzukaufen. Dafür erzählen sie einem auch gerne mal wie handsome mein Mann und wie weich meine Patschefüße sind. Auch wenn sie natürlich Recht haben ist es doch auf Dauer etwas anstrengend.

Vietnam bietet neben wirklich günstigem Bier (Glas ab 0,10 €) noch wunderschöne Fotomotive, denn die Frauen laufen mit dem obligatorischen Kegel-Hut rum und fahren mit vollbeladenen Rädern oder laufen mit einer Nackentrage durch die Stadt. Nackentrage ist bestimmt nicht das richtige Wort, stellt Euch einen Stock vor an dem vorne und hinten jeweils ein Korb gebunden ist. Der Stock wird dann auf der Schulter abgelegt und dann sieht’s wie bei Hans Hummel aus, nur wird nicht nur Wasser sondern auch alles andere so transportiert.

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Das untere Bild habe ich gemacht, als Ulf gerade mal wieder für ein Foto posieren musste.

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Hoi An ist eine eher kleine Stadt mit Häusern im Kolonial-Stil, dadurch wirklich sehr gemütlich und mit dem Flüsschen dazu richtig malerisch. Die Boote haben lustigerweise Schlitzaugen aufgemalt, seht ihr auf einem der Bilder oben. Jetzt gerade sitzen wir beim vietnamesischen Kafffee und leckerer Torte im Straßencafé und warten auf unseren 24-Stunden-Bus nach Saigon. Auch wenn es offiziell Ho Chi Minh City (HCMC) heißt, redet hier jeder noch von Saigon, was ja auch wirklich praktischer ist.

Gestern haben wir unsere Kamera zur Reparatur gebracht und weil der Verkäufer so zuversichtlich geguckt hat, waren wir fest überzeugt, dass er sie reparieren kann. Großspurig hat er uns einen Deal angeboten, dass er nur Geld bekommt wenn er erfolgreich ist. Leider hat er dann kein Geld gewollt! Schnief….

In Südostasien ist die Speisekarte übrigens häufig nach den Fleischsorten aufgeteilt, es gibt Gerichte für “Beef”, “Chicken”, “Pork” und “Duck”. In Hanoi gab es dann auch mal “Frog”.  Jammie!

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Und Ihr Lieben, wir wollen Kommentare sehen, haut rein in die Tasten!

Samstag, 12. März 2011

Rückblick

Willkommen zum ersten nur mit schäbigen Handy-Fotos bebilderten Blog-Eintrag!

Unsere letzte Station in Laos war das schöne Bergdorf Vieng Xai. Erreicht haben wir es mit einem klapprigen lauten alten Soviet-Bus.

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Wie im vorletzten Blogeintrag angedeutet wären wir aber fast nicht mit diesem Klappergestell angekommen, da der Busfahrer und ein Kollege zwischendurch für zwei Stunden die Öllleitung flicken mussten. Danach ging es zwar weiter, aber auf der Reststrecke musste er, glaube ich, noch viermal Öl nachkippen.

Vieng Xai ist in einem schönen Tal gelegen, umgeben von höhlendurchzogenen Karstfelsen:

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Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass diese schöne Landschaft auch durch Menschenhand geformt wurde, nämlich durch neun Jahre Bombenabwurf durch die USA …in einem Krieg, den es offiziell damals gar nicht gab. Oder wer hat damals gegen den Laos-Krieg demonstriert? (Interessanter Wikipedia-Fakt: Auf Laos sind in dieser Zeit mehr Bomben abgeworfen worden, als im gesamten zweiten Weltkrieg zusammen.)

Die Landesführung, Armee- und Zivilpersonen haben in dieser Zeit zum Teil in den genannten Höhlen gewohnt und in der dunklen Nacht ihr verstecktes Vieh versorgt oder ihre Reisfelder bearbeitet. Hier ein Bild des unterirdischen Theaters und Kinosaals (Lieblingsfilm war angeblich “17th Parallel”).

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Vieng Xai ist zwar größtenteils von alter Munition gereinigt, aber weite Teile von Laos sind immer noch wegen explosiven Blindgängern und Bombies unbetretbar. Nicht mit allem zu spielen, was auf den Feldern liegt, ist fester Bestandteil der Schulpläne.

Nach der Tour hat uns unser Tourguide noch ein paar Lao Lao Whiskey zum probieren ausgegeben. Schmeckt wie ein guter Korn oder Vodka. Er selbst griff auch gerne zur am Verkaufsstand bereitgestellten Bong. Hier in Vietnam hält jede Straßenverkäufer-Omi, die etwas auf sich hält, eine für ihre Kunden bereit (meist aus Bambus, gelegentlich auch aus Metall).

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Geschlafen haben wir im “Thavisay Hotel”, einem sozialistischen Bau, in den die laotischen Kommunisten gerne Leute eingeladen haben …und die dann nicht mehr gehen durften (außer ins Arbeitslager).

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Weiter von Vieng Xai sind wir ins vietnamesische Hanoi. Zuerst mit einem Sammeltaxi-Pickup zur Grenze in den Bergen. Und dann mit zwei Bussen weiter in die Großstadt. Dem Sammeltaxi ist zwischendurch ein Keilriemen weggeflogen, aber es konnte dann auch ohne diesen die letzten drei Kilometer zurücklegen …und für vietnamesische Busse habe ich leider 1,5cm zuviel Knie. Unterwegs gab es allerdings sehr, sehr schöne Hänge mit Reisterassen zu bewundern. Auf laotischer Seite noch unbeplanzt, auf vietnamesischer Seite grün und “unter Wasser”. Davon gibt es aber leider keine Bilder, da die Handykameras aus dem fahrenden Bus heraus zu eine verschwommene Farbmasse produzieren.

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In Hanoi haben wir ein super Zimmer bekommen. 20$ für zwei Riesenbetten, Fernseher, eigenen Computer, Handtücher in einem Glasschrank in der Dusche und stündlich pusteten Raumspray… da wir seit langem mal wieder unter leichten Reisekrankheitsprobleme litten, war das ganz gut zum auskurieren.

Hanoi ist eine Stadt für Mopedfahrer und nicht für Fußgänger. Die Straßen sind extremst voll mit den Dingern und die Fußwege werden als Parkplätze benutzt. Und wenn da doch noch mal ein freies Fleckchen wäre, dann hat da eine Verkaufsomi (inkl. besagter Bong) ihren Stand ausgebreitet. Kulturell haben wir folgendes gemacht: Literaturtempel, Ausflug zur Parfüm-Pagode, Frauenmuseum (sehr interessant) und Wasserpuppentheater. Bilder in gleicher Reihenfolge (nur ohne Muesum):

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Das besondere auf dem Ausflug zur Parfüm-Pagode (eigentlich eine Parfüm-Tropfsteinhöhle) ist, dass man ein Stück von Frauen einen Fluss hochgepaddelt wird. Bei uns wurden die Frauen allerdings am Anfang durch zwei junge Männer ausgetauscht, die uns dann auf halber Strecke auf eine Sandbank gefahren haben (weil einer an sein Handy musste). Da haben sie gut zwanzig Minuten unkoordiniert versucht wieder runterzukommen …haben uns dabei bestimmt zehnmal wie eine Kompassnadel gedreht. In der Höhle selbst ist es auch noch lustig den Vietnamesen auf der Jagd nach heiligen Tropfsteinhöhlentropfen zuzugucken.

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In Vietnam sind wir auch mal wieder “Opfer” mehr oder weniger heimlicher “Fotoangriffe” geworden, was uns sehr an China erinnert.

Gestern sind wir mit dem Nachtzug (auch ein eher sozialsitisch altes Modell) in die alte Kaiserstadt Hué gefahren. Hier fressen wir uns durch die von Tialda (einer Freundin von Meike) bereitgestellte Liste an Lokalen. Sie hat hier im Krankenhaus ein Praktikum gemacht. Meike sagt: Danke Ti! Ein bisschen Kultur stand auch wieder auf dem Programm. Die “Verbotene Stadt” von Hué ist im Vergleich zu der in Peking aber eher ein “Verbotenes Dorf”.

Morgen früh geht es mit dem Bus nach Hoi An zu weiteren Freßgelagen und zum Anzug bzw. Kleider schneidern lassen.

Lieben Gruß, besonders diesmal an Karo und Lorenz (*zwinker, zwinker*).

Donnerstag, 10. März 2011

Miniblogeintrag

Hallo! Wir sind heute noch in Hanoi, fahren aber in der Nacht mit dem Zug nach Hué (gesprochen: Huääääh!, so wie Stewie bei Family Guy). Facebook ist in Vietnam übrigens zensiert/gesperrt/blockiert.

Ein Blogeintrag zu Buspannen, Vieng Xai, Lao Lao Whiskey, Hanoi, Straßenverkäuferomis mit Haschischbongs und “I want a picture with your body” folgt später einmal nach Lust und Laune!

Lieben Gruß, die Weltenverbummler.

Montag, 7. März 2011

Bombenstimmung

Hallo Ihr Lieben,

heute schreiben wir Euch aus dem schönen Phonsavanh im Osten Laos. Um hierher zu kommen sind wir mit dem Mini-Bus durch viele Berge gefahren. Wir dachten beim Losfahren erst, dass wir endlich mal wieder in den Genuss eines lebenden Huhns auf dem Dach kommen, aber leider ist das Huhn umgestiegen. Bevor wir von Luang Prabang hierhin aufgebrochen sind, haben wir noch ein Mahout-Training absolviert. Das Training war toll, man durfte ganz lange auf dem Kopf eines Elefanten sitzen und ihn baden. Ulf’s Elefant hat gerne getaucht, meiner fand es besser sich und mich zu duschen.

DSC08404Nach dem Elefanten-Training haben wir uns auf dem Balkon unseres schicken Bungalows ausgeruht und leider nebenbei unsere geliebte Kamera geschrottet. Und das kam so:

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In diesem Bild findest Du drei Rückenpolster. Zwei davon habe ich auf dem vorderen Stuhl drapiert. Leider war das hintere Polster (nennen wir es mal Nr. 2) genau anders rum, als das jetzt noch auf der vorderen Liege liegende Polster Nr. 1.  Polster Nr. 1 hat still und heimlich Polster Nr. 2 von seinem Platz Richtung Ende der Liege gedrängt. Und schwupps, war das Polster unten und die daraufliegende Kamera durch das Balkongitter gesaust.

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Diesen Sturz hat die Kamera leider nicht überlebt!

Das erste Bild ist dann für eine mögliche Rückblende mit dem Handy aufgenommen worden und das zweite ein Foto von unserer damals noch heilen Kamera. An Handy-Bilder und bildhafte Beschreibungen müsst ihr Euch jetzt wohl in den nächsten 3,5 Wochen gewöhnen, denn wir haben uns entschieden erst in Korea (bessere Preise und Auswahl) shoppen zu gehen. Da wir aber ja vom Platypus-Glück verfolgt werden, hat das natürlich alles auch etwas Gutes: Wir haben in den nächsten Wochen keine Platzprobleme auf unserem Laptop. Denn wir haben mittlerweise sagenhafte 30 GB Bilder!

Im Mahout-Training inklusive war eine vierstündige Wanderung durch Reisfelder und Dschungel zu entlegenen Bergdörfern. Das hat sogar bei Regen Spaß gemacht. Laos ist noch ein sogenannten Dorfland, wo der Großteil der Bevölkerung nicht in den Städten wohnt, sondern zwecks Farmarbeit zwischen den Feldern in kleinen Dörfern. In den Dörfern laufen die Hühner und die Schweine, sowie die Kinder frei herum. Es gibt keine Straßen sondern nur Lehmwege und Bambus-Hütten mit Reed-Dächern. Auch wenn wir nur glotzend durchgelaufen sind, haben uns die Leute und besonders die Kinder immer zugewunken oder ein lautes Sabaideeeeeeee hinterher gerufen.

Im Elefanten-Camp gab es zum Frühstück Hühner-Brühe mit Reis und wer wollte konnte diese mit Zucker verfeinern. Komische Sachen machen die hier!

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Jetzt aber zurück zu unserem derzeitigen Zuhause: Phonsavanh! Bekannt ist die Stadt durch die “Ebene der Tonkrüge”. Gerade fällt uns auf, dass da ein grober Übersetzungsfehler statt gefunden haben muss, denn es sind zwar eine Menge riesige Krüge zu sehen, die sind aber aus Sandstein. Tssss…

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Diese Krüge sind geschätzte 2.500 Jahre alt und keiner weiß, wie und warum die da sind. Unser Guide hat jedoch zwei schöne Theorien:

1. Das größte LaoLao-Besäufnis aller Zeiten. LaoLao ist DER Whisky hier und laut unserem Guide wurden die Krüge damit gefüllt. Leider haben die Gäste den Whisky nicht vertragen, sind alle gestorben und somit erinnert sich auch niemand mehr dran.

2. Die Erfindung des Vorratsschranks. Da man die Krüge auch schließen konnte, geht er davon aus, dass man sie als Aufbewahrungsort verwendet hat.

Ich finde ja, 2. klingt logisch, aber Version 1 gefällt mir einfach besser.  Phonsavanh gehört zu einer der Regionen, die im Vietnam-Krieg eine Menge Bomben abbekommen hat. So sieht man überall Krater und alte Bomben, die z.B. als Hüttenstelzen verwendet werden. Zudem sind im Krieg nur 70%, der auf Laos abgefeuerten Geschossen explodiert, so dass hier noch Tausende von Blindgängern liegen. Es heißt, selbst mit dem gestarteten Säuberungsprojekt, kann es noch 100 Jahre dauern bis das Land wieder sicher ist.

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Heute morgen waren wir noch auf einem Food-Market und haben hübschen Sticky-Reis in einem Bambus-Rohr gekauft. Wenn man ihn auspackt, sieht er so aus:

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Neben dieser Köstlichkeit konnte man noch für schlappe 100.000 Kip (ca. 9 € – was sehr  viel ist) eine Bambus-Ratte kaufen, die unser Guide auch für uns gegrillt hätte. Wir haben uns nach unserem schlechten Erfahrungen mit Nagetieren in Peru jedoch dagegen entschieden. Sonst konnte man noch Eichhörnchen, Frösche und den üblichen Fraß kaufen. Uahh!

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Morgen machen wir uns auf nach Vieng Xai. In den nahegelegenen Höhlen hat sich im Krieg der Präsident des Landes versteckt. Eigentlich hat sich in diesem Höhlenkomplex das ganze Leben der Region abgespielt, dazu bald mehr aus erster Hand.  Diesen Eintrag schreibe ich leider gerade offline, so dass wir vielleicht sogar schon Vieng Xai sind, wenn ihr dies lest.

Leider ist aus dem Veröffentlichen in Vieng Xai nichts geworden, einmal weil wir es gar nicht bis dahin geschafft haben (Buspanne Nummer 1) und weil es ein richtiges Dorf ohne Internet war. Mehr dazu aber morgen!