Meike und Anne sind noch auf dem Nachtmarkt in Luang Prabang in Laos unterwegs und suchen nach Schmuck und anderen Mitbringseln. Wer sich nun nicht vorstellen kann, wo wir gerade sind, hier ein Link zu: Google Maps. Albrecht und ich sind lieber zurück ins Hotel und ich fange den Blog-Eintrag an, den Meike nacher fertig schreiben soll.
Und hier fängt er nun an!
Vor nun etwas einer Woche haben wir Bankok verlassen. Erste Station danach war Sukhothai in Nordwest-Thailand. Hier gibt es ein Weltkulturerbe-Tempelruinenfeld, dass manchmal auch das Angkor Wat Thailands genannt wird. Angkor Wat ist auch wieder eine Tempelstadt, liegt in Kambodscha und war so ziemlich das Einzige, was Meikes Papa so wirklich gerne in Asien sehen wollte. Als wir in Hong Kong aber mal die zur Verfügung stehende Zeit mit den Reiserouten in Thailand, Laos und Kambodscha verrechnet haben ist ausgerechnet Kambodscha aus der Planung rausgefallen. Darum: Sukhothai auf dem Weg nach Laos, als Quasi-Entschuldigung.
Auf dem Weg zu den Tempelruinen mussten wir auch gleich ein kleines Abenteuer bestehen: unsere erste Tuktuk-Fahrt! (Tuktuk = Moped inkl. Taxifahrer + Allzwecktransportfläche, die entweder hinter oder wie hier, vor dem Fahrer angebracht ist.)

Nach zwölf Kilometern windiger Fahrt gab es dann schicke Ruinen anzugucken, die wir mit ein paar klapprigen Leihfahrrädern erkundet haben. Hier auch: elefantastischer Gruß No. 1 …in Stein!
Abends dann lecker gegessen im Poo-Restaurant. :-)
Auf dem Weg nach Laos, damit die Reisezeiten im Bus nicht zu lang werden, haben wir in der Universitätsstadt Khon Kaen halt gemacht. Kulturelles haben wir uns dort nicht angetan, aber die Zeit genutzt um Passfotos für unsere Visa zu machen, die Gerüche des Futter-Nachtmarktes zu geniessen und Elefanten auf der Straße zu füttern: elefantastischer Gruß No. 2! (Auch wenn es auf dem Foto so aussieht, Meike hat den Elefanten nicht angebrüllt…)
Und schmwupp ging es weiter nach Laos und in dessen Hauptstadt Vientiane. Die Formalitäten an der Grenze waren eigentlich vollkommen problemlos, hier hätte ich vorher eigentlich erwartet mehr zu schreiben zu können. (Aber es liegen ja auch noch einige Grenzüberquerungen vor uns.) Ein paar Eindrücke aus der Stadt:


Zufällige Fakten:
- In Laos fährt man wieder rechts! Waren wir nach Australien, Hong Kong und Thailand schon fast gar nicht mehr gewöhnt …immer Linksverkehr.
- Eine Stunde Massage kostet 35.000 Kip, das sind umgerechnet etwas über drei Euro.
- Die “Demokratische Republik Laos” wird regiert von der kommunistischen Partei.
- Die größte Biermarke ist “Beerlao” und ganz gut trinkbar.
- An jedem Geldautomaten wird man hier zum Millionär. Denn der Kurs ist: 1 Euro zu 11.000 Kip und da eine Miollion auch die Höchstgrenze am Automaten ist, holt man sich halt öfter mal eine ganze Million ab.
- Zu vielen Gerichten wird hier “Sticky Rice” gereicht. Eine leckere Erfindung: Den Reis formt man in der Hand zu kleinen Kugeln und stupst diese dann in die Soße.
So langsam könnte Meike mal vom Nachtmarkt wiederkommen, aber dann schreibe ich halt nochwas über “das-nächste-Goa”: Vang Vieng.
Vang Vieng ist bekannt für’s “Tubing”. Das heisst, man setzt sich in einen alten Treckerreifenschlauch und lässt sich drei Kilometer den Fluß hinuntertreiben und stoppt nur, um sich an den provisorischen Bars am Uferrand volllaufenzulassen. Ein Super-Spaß …den wir aber nicht gemacht haben, aber wahrscheinlich kommen Meike und ich ja nochmal nach Laos. :-)
Wir haben stattdessen die schönen Landschaften drumherum genossen, die wie aus Rambo stammende Stadtbrücke bewundet (kostet sogar Brückenzoll), Höhlen erforscht und Moped durch’s Hinterland gefahren:
Mit Schlafen funktionierte es dort leider nicht so gut, bis drei Uhr morgens lief irgendwo Musik und ab dann haben sich die Hähne der Umgebung verantwortlich gefühlt uns wach zu halten. Kikerikii neben unseren Bungalows (mit Kaltwasserdusche) im Fünfminutentakt. Ich wurde dafür allerdings mit den hauseigenen Hundewelpen entschädigt. Vier Stück und gerade einen Monat alt… ooooooh. :-)

So, Meike und Anne sind wieder da vom Nachtmarkt und haben ihre ganzen Einkäufe auf dem Bett ausgebreitet. Na gut, nur auf die eine Hälfte vom Doppelbett. Nun ist Meike dran mit weitertippen und jetzt wird es auch erst so richtig spannend! (Und ich glaube dieser Eintrag ist ein Kandidat für den längsten Blog-Eintrag überhaupt…)
So, dann lege ich mal los:
Von Vang Vieng ging es nach Luang Prabang, hier treffen sich ganz idylisch der Mekong und der Nam Khan Fluss. Überhaupt ist die Stadt wunderschön, es gibt noch alte Kolonialbauten und wunderschöne Tempel. Morgens kann man am Mekong-Ufer frühstücken und abends am Nam Khan-Ufer romantisch essen gehen. Das Wetter ist bei 24°C und Sonne mit Wolken auch nahezu perfekt. Um von Vang Vieng nach Luang Prabang zu kommen haben wir uns vier Plätze in einem Mini-Bus gegönnt und uns dafür morgens ganz früh zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt versammelt. Aber anstatt einem schnieken Mini-Bus hat uns der älteste und dreckigste Schrottmöhren-Bus abgeholt. Na ja, dachten wir, dann halt Schrottmöhren-Bus! Der hat uns nach ca. vier Schleifen durch das Dorf jedoch nur zu unserem schicken Mini-Bus gebracht. Hurra! Für 260 km haben wir dann ca. sieben Stunden gebraucht, denn es ging über viele Schlaglöcher und immer wieder auf ca. 1.000 – 1.400 m. Entlang der Straße gab es eine traumhafte Aussicht und viele kleine Dörfer, die direkt am Hang lagen und aus Holz-Hütten so groß wie unsere Gartenlaube in Bocholt bestanden. Häufig gab es nur eine Wasserstelle im Dorf und da hat man ganze Familien sich waschen und duschen sehen. Trotzdem haben uns die Menschen und Kinder einfach freundlich zugewunken:
In Luang Prabang angekommen sind wir dann für ca. 1,5 Stunden mit einem netten Tuk-Tuk auf der Suche nach einem schönen Hotel durch die Stadt gefahren. Der Tuk-Tuk-Fahrer hält uns jetzt für versnobbte Touris, die sich niemals entscheiden können. Denn das erste war irgendwie komisch: In den Zimmer haben eigentlich noch Leute gewohnt und den Aufschlag für den Riesen-Kühlschrank wollten wir auch nicht zahlen. Das nächste konnten wir erst nicht finden, war dann voll, zu teuer oder zu dreckig. Schlussendlich ist es zwar teuer, dafür aber wirklich schön geworden und der Tuk-Tuk-Fahrer hat sich über gutes Trinkgeld gefreut. Am nächsten Tag sind wir dann hinter das Geheimnis von “Sticky Rice” gestiegen, denn wir haben einen Kochkurs in laotischer Küche gemacht. Das war lustig, interessant und jammie. Aber seht selbst:
Auf dem rechten Bild von links: leckere Fischsuppe mit Zitrone, Schweinefleisch mit Bananenblume und Zitronengras und unser Lieblings-Gericht: Hähnchen mit Chilli-Paste, Kokosmilch und vielen leckeren Kräutern.
Und schon (ist gut) kommen wir zu unserem elefantastischen Gruß No. 3:
Wir sind heute morgen auf zwei hübschen Elefanten-Damen durch traumhaft idyllische Landschaft geritten. Dafür sind wir in ein Elefanten-Dorf, das älteren Elefanten ein neues Zuhause gibt. Diese sind alle früher in der Waldrodung eingesetzt worden und hatten da häufig ein trauriges Schicksal wie Folter oder Drogen zur Leistungssteigerung. Hier im Elefantendorf müssen sie zwar auch noch Touristen rumtragen, jedoch nur in verträglichen Dosen. Jede Dame hat ihren eigenen Mahout, der sie füttert, wäscht und reitet. Unser Elefant hieß Mae Kham und war toll. Wir saßen zu dritt auf ihr, vorne der Mahout und in einem feschen Korb Ulf und ich. Manchmal hat sie nach dem Schwanz des vorderen Elefantis gegriffen um eine Parade zu bilden, durfte sie aber nie. Nach wir ca. 10 min unterwegs waren, kam dann die Überraschung, denn wir beide durften für kurze Zeit Mahout sein. Der eigentliche Elefantenführer hat es sich dafür schön im Korb gemütlich gemacht. Ach, das war toll!




Sonst hat Ulf ja schon von dem tollen Markt hier erzählt, so süße Handarbeiten von noch süßeren Lao-Mädchen, die immer ganz süß lächeln beim Preisverhandeln. Morgen geht es im Slow-Boot wieder zurück nach Thailand. Dazu aber beim nächsten Mal mehr und herzlichen Glückwunsch ihr habt das Ende geschafft!
Stimmt ja gar nicht, ein Bild fehlt doch noch. Sonnenuntergang über dem Mekong vom Phu Si Hügel:
