Sonntag, 22. August 2010

Sitten in Copacabana

Guten Morgen,
heute schreiben Euch übrigens Uieke und Wif (sagt unser Busticket) aus La Paz. Hier sind wir heute morgen um 6 Uhr angekommen, haben dann unsere Weiterfahrt-Tickets abgeholt und bummeln jetzt bis 19 Uhr, denn da geht es weiter nach Uyuni.

Ihr seid bestimmt gespannt, wie die Wäsche-Odysee ausgegangen ist:
Den größten Teil der Sachen haben sie im Hotel-Zimmer von den 2 Israelis gefunden, den fehlenden Rest haben wir dann im Second-Hand-Laden geshoppt. Ist alles ganz glücklich ausgegangen, denn das Foto-T-Shirt und die MukMuk-Unterhose haben sie nicht mitgenommen, nur T-Shirts, Ulf's Unterhosen und Socken. Was sie damit jetzt anstellen?

Aber wir wollen ja schön chronologisch bleiben und springen deshalb nochmal zurück zum Titicaca-See und erzählen von den seltsamen Riten und Bräuchen in Copacabana. Da wird nämlich zweimal am Tag vor der schönen Kathedrale eine Autosegnung vorgenommen. Dafür reisen die aus Peru und ganz Bolivien an und die Autos stauen sich jeweils bis zur Plaza. Auf dem Staustück kann dann das notwendige Equipment dafür gekauft werden: Girlanden, Blumen, Mini-Autos, Konfetti, Champagner, Bier oder Cola; dann wird geschmückt, schon mal ein Bier getrunken (ein paar Tropfen auch auf's Auto, ggf. geht auch Champagner oder Cola) und auf den Pastor gewartet. Der segnet dann Menschen und Auto, LKW oder Moto-Taxi. Die Fahrzeuge sehen dabei manchmal so aus, als bräuchten sie eher eine Reparatur als eine Segnung, aber vielleicht hilft das ja genauso viel. Wenn dann der Pastor fertig ist, wird dann ans See-Ufer gefahren und da wenn nötig noch ein Schamane beauftragt, das Fahrzeug auch noch mit gutem Zauber zu belegen.
Auf dem Calvarien-Berg, der direkt am Seeufer ist und eine schöne Aussicht auf See und Stadt gibt, passieren dann noch seltsamere Dinge. Mit kleinen Steinchen wird auf Kreuze, die am Wegrand sind geworfen. Oben kann man Miniaturen von allem möglichen kaufen: Autos, Häuser, Geld usw. Dann wird zu Ekeko gebetet, der aus Miniaturen große echte Geschenke machen soll. "The Ekeko is the Tiwanakan god of abundance and prosperity in the mythology and folklore of the people from the Andean Altiplano." Wikipedia
Auf die Kreuze auf dem Berg werden oben noch mit Wachs Zeichnungen gemacht, die genau wie die Miniaturen materielle Wünsche darstellen. Krass ist halt die Verschmelzung von Katholozismus und vorchristlicher Gottesanbetung, da staunt man ganz schön. In ganz Südamerika haben wir echt schöne Kirchen gesehen, aber wenn man dann rein kommt, fragt man sich immer wer da eigentlich angebetet wird. Denn da ist nicht nur der gute Latten-Jupp, sondern noch Maria und lauter Virgins (Jungfrauen) oder andere Figuren.

Jetzt versuche ich noch ein paar Bilder unter "Pigs without comment" hoch zu laden. Das "Diary" wird heute wieder geschlossen, denn ich komme doch nicht dazu. Wer mehr Details wissen möchte wo wir genau an welchem Tag waren, kann sich melden, denn handschriftlich habe ich das alles. Geht es Euch allen auch gut? Was macht der Sommer?

Eure Uieke und Wif

2 Kommentare:

  1. Liebe Uelke,
    Lieber Wlr,

    hmmm....
    Die Leute wünschen sich einen Panzer?
    Das Wachsbild sieht jedenfalls aus wie ein Panzer...

    Sommer ist alle. Am Samstag war's nochmal ein bißchen warm, die Mädels haben ihre kurzen Röcke und Hosen angezogen, aber Sonntag hat's dann schon wieder geregnet. Der Sommer scheint vorbei zu sein.

    Gut, dass Steffi und ich in 4 Wochen in Australien sind :-D

    Hab nicht verstanden, was die Israelis mit der Wäsche zu tun haben und wie ihr in deren Zimmer gekommen seit, aber ok....

    Macht's gut!
    Jan H:)

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  2. soviel ich weiß unterscheidet gerade die verehrung von der heiligen jungfrau maria die katholiken von den protestanten.

    gruß aus neuschoe

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