Montag, 16. August 2010

Die letzten Tage in Peru

Touristenfalle Cuzco

Cuzco ist die schönste Stadt die Peru zu bieten hat und Maccu Piccu ist die schönste Ruine die es hier zu finden gibt. Aber so wirklich repräsentativ für Peru sind beide eigentlich nicht, denn nirgendwo sonst sieht es so in Peru aus. Hier trotzdem die Reste unserer Erlebnisse in dieser Gegend:

In Cuzcos Umgebung haben wir uns noch die sehr beeindruckende Ruine bei Ollantaytambo angeguckt.Dieser Ort wurde auch von unserem "Bolleto Turistico" abgedeckt: dem Cuzcoer "Zwangsticket". Denn will man ein Museum bzw. Ruine besuchen, dann muss man gleich den Eintritt für alle anderen auch schon mitbezahlen. Auch so was gab es im Rest von Peru nicht...

Umsonst in Cuzco zu sehen ist dafür der berühmte (?) zwölfeckige Stein, der in einer von den Spaniern wiederverwendeten Inkamauer steckt.Danke an Hilde und Hannes für die Begleitung an diesem Abend und die wir hier wohl hoffentlich als neue Leser unseres Blogs begrüßen dürfen. Kommentieren nicht vergessen. :-)

Als wir auf die Beiden an der Plaza gewartet haben wurden wir auch wieder extremst von Verkäufern bestürmt. Ergebnis der halben Stunde warten: geputzte Wanderschuhe (Preis: 1 Sol), eine kleine geschnitzte Kalebasse (der Plan ist eine Zuckerdose daraus zu machen; Preis runtergehandelt von 35 auf 15 Soles) uuuuund... Meikes neues Hobby: WEBEN!Anstatt ein fertig gewebtes Band hat Meike gleich den ganzen "Webstuhl" bekommen (Preis: 5 Soles)! Der wird am Fuß festgeschnallt und dann komplett im Handbetrieb bedient. Ich bin gespannt ob daran weitergearbeitet wird oder das Erinnerungsstück so bleibt wie es ist.

Maccu Piccu

Nach Maccu Piccu hinzukommen ist noch so eine kostspielige Angelegenheit im Süden von Peru. Erst mit dem Bus nach Urubamba, dann mit dem Collectivo nach Ollanta, dann mit dem Zug nach Aguas Callienties (wo wir auch übernachtet haben) und von dort dann mit dem Bus hoch zur Ruinenanlage.Unser Plan sah es vor möglichst früh oben am Eingang zu Maccu Piccu zu sein, um den auf 400 Personen am Tag begrenzten Zugangsstempel zu dem danebenliegenden Berg Waynapiccu zu bekommen.
Der erste Bus fährt morgens um 5:30 Uhr. Um die Zeit hat der Ticketverkauf allerdings noch nicht auf, aber unser Reiseführer hatte den guten Tipp die Eintrittskarte am Tag davor zu kaufen …leider hat er vergessen zu erwähnen, dass man sich das Busticket auch am Tag davor besorgen muss. Eine nette nordamerikanische Familie hat uns aber unseren Platz in der Schlange freigehalten. Obwohl wir schon um 5:00 Uhr dastanden, haben wir trotzdem noch lange nicht einen der ersten Busse erwischt. Es hat dennoch gelangt für Stempelnummer 174 und 175. Wobei sich auch nicht jeder diesen Stempel holt, denn …

… 500 Höhenmeter über 800 zum Teil recht steile Treppenstufen und oft am senkrechten Abhang, das muss man erst mal mögen. Das Hochquälen dorthin wird dann belohnt mit bester Aussicht auf Maccu Piccu und die umgebenden Täler:
Auf dem ersten Foto sind wir leider nicht drauf, weil es auf der Berspitze dann doch noch recht eng geworden ist. Hier noch ein Foto vom Abstieg, bei dem (und allen anderen) leider nicht rüberkommt, wie steil die Treppen waren und wie weit man bis ins Tal fallen könnte:Maccu Piccu selbst war danach auch immer noch sehr beeindruckend:
Leider musste ich die Besichtigung sehr bald abrechen, weil ich mich Waynapiccu schon mit unterdrücktem Durchfall und extremen Gasbauch hochgequält hatte. Schadepupade! Meike konnte noch ein bisschen mehr Eindrücke sammeln, Informationen von anderen Reisegruppenführern schnorren und ist dann sogar noch zu Fuß bis nach Aguas Callientens abgestiegen.

Kleine nachdenkliche Zwischenmeldung

Wie Ihr hier ja immer lest, ist das Leben als "Globetrotter" ja eigentlich jeden Tag Ponyhof. Hier ein paar Sachen, die wir vielleicht "vergessen" haben zu erwähnen:
  • irgendwann in Nordperu habe ich meine Kopfhörer verloren und musste neue kaufen
  • man muss dauernd auf Falschgeld achten ...was wir nach unserer Geschichte in Trujillo noch besser wissen (der Falschgeldschein ist immerhin ein gutes Lesezeichen)
  • in einer Wäscherei in Lima gehen scheinbar gerne Sachen verloren: mir eine Socke und Meike ein guter BH
  • apropos Socken: man glaubt gar nicht, wie schnell die verschleissen, wenn man nur neun Paare davon besitzt
  • Hotelsuche und Preisverhandlungen in jeder Stadt aufs Neue kann manchmal auch schon ein bisschen auf den Keks gehen
  • außerdem hatte es uns beide ganz gut mit Durchfall (bzw. "Montezumas Rache" bzw. "Turista") erwischt
  • und dann noch das hier:

Ausreiseverbot für Meike und Ulf

Aus unserem "Direktbus" von Cuzco nach Copacabana wurden wir an der Landstraße rausgeschmissen und in einen Kleinbus verfrachtet, der uns an die peruanische Seite der Grenze gebracht hat. Wir wussten schon durch vieles Nachfragen beim Ticketkauf, das alle diese Busse doch gar nicht so direkt sind, aber einige unserer Mitreisenden waren doch sehr überrascht. Als wir dann unseren peruanischen Ausreisestempel holen wollten hieß es auf einmal, dass wir nur ein Visum für 30 Tage gehabt hätten und doch bitte für jeden Tag drüber einen US$ nachzahlen sollen. Dass wir bei der Einreise gesagt haben, dass wir acht Wochen bleiben wollen und ein normales Touristenvisum eigentlich 90 Tage gültig ist war ziemlich egal: 30 Tage sagte der Computer. Eigentliches Problem war aber …wir hatten gar nicht mehr so viel Geld. Es fehlten uns ca. 20 US$. In dem kleinen Kaff gab‘ es aber keine Bank bzw. keinen Geldautomaten. Als Lösung hat uns der liebe Herr Grenzbeamte vorgeschlagen doch wieder ins 80km entfernte Puno zurückzufahren. Danke hiermit an Fabio aus Brasilien (und nicht an Fabio den Trickbetrüger aus Trujillo), der uns das Geld für das "Ticket" über die Grenze geliehen hat. Copacabana hat übrigens auch keinen Geldautomaten, aber immerhin eine Bank, die (für 5% Anteil) Geld auf VISA-Karten herausrückt.

So, auch wenn es in diesem Blogeintrag mal ein paar negative / nervige Sachen zu berichten gab. Kein Sorge liebe ArbeiterInnen, Studierende und alle Anderen: Uns geht es noch gut und wir haben viel Spaß! :-)

Im nächsten Eintrag gibt es dann etwas über die vielen Götter in "Cooopa-Cooopaaaacabaaanaa".

Morgen geht es für drei Tage in den Dschungel und danach, wenn die Besetzung der bolivianischen Region Potosi hoffentlich wirklich beendet ist, in die Salzwüste.

(Dieser Blog-Eintrag ist mit höchstens einer halben Flasche Bier entstanden.)

6 Kommentare:

  1. Ich finde das Foto von den Treppen am Waynapicchu ist drastisch genug. Mir ist jedefalls ein bißerl schwummerig im Bauch und das hat nix mit Montezumas Rache zu tun :)
    In Guatemala waren die Maya Pyramiden auch manchmal erschreckend steil und ich hab mich immer gefragt, ob die Priester, wenn sie da ihre Opfer raufgezergelt haben nicht auch manchmal selbst in die ewigen Jagdgründe gestürzt sind. Schön jedenfalls, dass ihr wieder heil unten seit!

    Ein normales Touristenvisum in Peru ist lt. http://www.derreisefuehrer.com/country/224/passport_visa/S%FCdamerika/Peru.html sogar bis zu 183 Tagen gültig. Manchmal scheinen sie aber nur 90 Tage oder weniger zu "stempeln". s. http://www.lonelyplanet.de/forum/showthread.php?t=5558
    Doof. Da war der Beamte bei der Einreise bestimmt zu faul um den Stempel auf 183 Tage zu drehen.....

    Das mit Meikes BH kann ich als alter Unterwäschefetischist ja noch verstehen, aber Ulfs Socke???? Mir wird schon wieder schwummerig.... :-P

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  2. Dann hat sich ja der Webdesign-Kurs in der Ausbildung für Meike gelohnt!

    Sorry, Fatro-Scherz... :-)

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  3. Huhu,

    wollt ihr dahin?
    http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,712311,00.html

    Gruß
    Martin

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  4. Mit der Waesche wird es noch lustiger:

    Wir waren jetzt drei Tage an einem Amazonaszufluss (@Jan Schwarzer: da kommen auch bald Bilder von gefaehrlichen Tieren; Krokodile, Kaimane und Anacondas und so...) und hatten ein Teil unserer Wasche abgegeben. Aber "Confusion" sagte der Waeschemann! Nix mehr da. :-)

    Bis morgen 8 Uhr frueh will er uns ein Statusupdate geben. Sonst muessen wir uns bis 11 Uhr neue Wasche gekauft haben, denn dann geht es in einer zwei Tages Mammutfahrt raus aus dem Dschungel und, genau, rein in die Salzseen! Und da brauchen wir die sauberen Klamotten... (@Martin: welcher bist Du denn?).

    Ist/wird also wieder lustig.

    Lieben Gruss,
    Ulf

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  5. Das hatte ich ja ganz vergessen: Stichwort Amazonas, Schwimmen und Pipi in den Fluss machen: "DON'T"!!! ;-)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Candiru
    http://www.youtube.com/watch?v=PcWfdlMg5XQ

    Viel Spaß beim Lesen/Schauen.

    Gruß
    Jan

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