Heute gibt es noch ein paar Sachen, die uns in Indien immer wieder auffallen:
Verkehr
- Offiziell ist hier anscheinend Links- und Rechtsverkehr. Gerne fährt die Rickshaw/Taxi nämlich für eine Abkürzung mitten in den Gegenverkehr. Wenn es dann doch zu einer Beinahe-Ramm-Situation kommt, wird auf jeden Fall so lange wie möglich draufgehalten. Denn es könnte ja noch die Möglichkeit bestehen, dass das Fahrzeug von gegenüber ausweicht. Wenn es das nicht tut, dann wird in der allerletzten Sekunde ausgewichen, auch wenn man dann ins Feld oder ähnliches fahren muss.
- Die Hupe wird hier für einfach alles genommen: “Hallo hier bin ich.”, “Ich fahre jetzt um eine Kurve.” , “Ich überhole”, “Weg Du Kuh/Ziege/Hund oder Mensch”. Auf einer Busfahrt saßen wir direkt neben dem Fahrer und der hat wirklich mehr gehupt als nicht gehupt -was ein Konzert.
Kopfwackeln/Gesten
- Wenn man nach einer Info fragt, dann wackelt der Inder beim Reden gerne lustig mit dem Kopf. Leider konnten wir bis jetzt noch nicht rausfinden, ob es verneinend oder bejahend gemeint ist.
- Wenn man nach einer Richtung fragt, zeigen die Arme eigentlich in alle Richtungen und man ist noch verwirrter als vorher.
Starren
- Indische Männer freuen sich immer sehr über den Anblick einer westlichen Frau und starren Dich ungehemmt an. Am Anfang dachte ich es liegt daran, dass ich kürzere Hosen und ausgeschnittene T-Shirts trage. Aber auch wenn ich mich züchtig anziehe, wird gerne geglotzt. Wenn man zurück starrt, reagieren sie eigentlich nicht. Wenn man jedoch anfängt lustige Fratze zu ziehen, lachen sie auch. Im Zug versucht man durch geschicktes Plätze wechseln den Blicken auszuweichen. Am Strand ist es schon nicht so einfach und kann wirklich nerven. Ein paar deutsche Mädels haben uns von Indern erzählt, die Ferngläser mitnehmen. So häufig sehen sie wohl wirklich keine Bikinis, denn indische Frauen gehen entweder in ihrem Sari oder im Schlafanzug ins Wasser.
Frauen auf Baustellen
- Immer wieder sieht man Frauen in ihren schönen bunten Saris auf Baustellen arbeiten. Meistens schleppen sie Steine, Geröll oder ähnliches in einer Wanne auf ihrem Kopf. Meinen Respekt haben sie, auch wenn dann vor der Baustelle ein Schild seht: Men at work!
Von Goa haben wir den Zug Richtung Osten genommen und unsere 11.5 Stunden Zugfahrt im unverglasten (nur Gitter) Sleeper-Wagon war super spannend. Nach einer Stunde Fahrt hat die Bahn gehalten und ist für vier Stunden stehen geblieben. Schade war, dass nur unser Abteil mitten in der Sonne stand. Aber immer kamen Verkäufer mit Essen, Tee oder kalten Getränken vorbei. Eine Familie von Lehrern hat sich fürsörglich um unsere Essensversorgung gekümmert. Auch unter Protest haben sie uns zwei volle Teller mit Reis (mit Cardamon und Erdnüssen), Bohnen und Chutney gegeben. Sehr lecker! Das ganze wird dann mit den Fingern gemischt und natürlich auch mit den Fingern der rechten Hand gegessen. Als wir fertig waren, sollten wir den Pappteller aus dem Fenster werfen. Die Inder werfen alles aus dem Zug-, Auto- oder Busfenster. Generell wird aller Müll einfach auf die Straße geworfen und so sieht Indien halt auch aus. Wir Europäer nehmen unseren Müll immer mit ins Hotel, öffentliche Mülleimer gibt es nämlich kaum. Natürlich wissen wir auch nicht, was dann im Hotel mit dem Müll passiert. Da die Familie mich so vehement aufgefordert hat den Teller aus dem Fenster zu werfen, habe ich es aus Höflichkeit dann auch gemacht. Uahhh!
Auf der Zugfahrt hat eine Mutter mit ihren beiden Kindern Englisch gelernt und hatte dafür ein Bilderbuch. Zu jedem Buchstaben gab es Bilder und Wörter: A wie Apple oder Ass. Und jetzt dürft Ihr raten was es für Bilder dazu gab! Auflösung siehe Ende des Eintrags.
Von Hospet sind wir nach Hampi gefahren, was bekannt ist für seine Ruinen und riesigen Steine. Und es ist wirklich wunderschön. Es liegt an einem Fluss und es sind zur Zeit sehr wenige Touristen unterwegs, so dass man manche Ruinen ganz für sich alleine hat. Die Touristen, die man dann trifft sind eher Inder und wirklich sehr erfreut uns zu sehen. Immer fragen sie wie es uns geht und wollen uns die Hand schütteln. Manchmal fragen sie uns auch, ob wir ein Foto von ihnen machen. Auch wenn sie davon natürlich eigentlich nichts haben. Hier ein paar Bilder der letzten Tage:
Lösung:
Apple – Apfel
Ass – Muli
Heute geht es mit dem Nachtzug nach Tirupati, den Tag drauf ans Meer bei Chennai und Ende der Woche fliegen wir von Chennai dann auch schon nach Hause…
Schon???
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